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Businessplan 2.0: Business Model Canvas

Was wäre, wenn neue Ideen und dazugehörende Geschäftsmodelle in kurzer Zeit auf die wichtigsten Faktoren dargestellt werden könnten. Was wäre, wenn die Sinnhaftigkeit einer unternehmerischen Idee kurz und prägnant durch ihre Schlüsselfaktoren getestet werden könnte? Das Geschäftsmodell auf einen Blick verständlich gemacht werden könnte? Mit der Business Model Canvas (kurz: BMC) Methode ist das möglich! Experten zufolge, ist die Anwendung von Business Model Canvas in der frühen Phase einer unternehmerischen Idee unabdingbar und ist mit dem klassischen Businessplan im besten Falle zu kombinieren.

Aber wie funktioniert das Ganze?

In seiner ursprünglichen Form wird für ein BMC lediglich ein großes Blatt Papier benötigt (DINA2 oder größer). Darauf sind die wichtigsten Schlüsselfaktoren für ein erfolgreiches Geschäftsmodell abgebildet, die es unbedingt zu beachten gilt. In diese Kategorien lassen sich baukastenähnlich, problemlos Ideen für ein Geschäftsmodell eintragen, meist in Form von kleinen Post-It’s und Zetteln. Dadurch ist es möglich, sehr flexibel verschiedene Varianten für ein potentielles Vorhaben auszuprobieren. Besonderen Anklang findet dieser Ansatz bei Startups, bei denen das Geschäftsmodell noch nicht ganz ausgereift oder klar definiert ist. Aber auch bei schon bestehenden Unternehmen mit einem fertigen Geschäftsmodell lässt sich problemlos ein Innovationsgedanke mit Business Model Canvas ausprobieren. Der große Pluspunkt dieser Methode ist die unwahrscheinlich hohe Flexibilität, mit der BMC punktet. Anstatt einen Gedanken in Form eines Business Plans mit viel Mühe niederzuschreiben, kann bei BMC in kürzester Zeit eine Idee unter Berücksichtigung aller wichtigen Faktoren erprobt werden. Gerade in einer Zeit mit kürzer werdenden Produktlebenszyklen und zunehmendem Wettbewerb, kommt es vor allem auf agile, flexible und schnelle Geschäftsmodelle an.

Um zu einem optimalen Ergebnis zu kommen, ist es bei dieser Methode äußerst sinnvoll, wenn viele Menschen aus unterschiedlichen Fachabteilungen das BMC erstellen. Dadurch erhält man eine vielseitige Sicht auf Problemstellungen, Beziehungen untereinander etc.

Der Entwickler dieses Konzepts ist der Schweizer Unternehmer und Autor Alexander Osterwalder, der seine Methode in dem Buch „Business Model Generation“ vorstellt. Das Werk erfreut sich stetig steigender Beliebtheit und hat bis heute über 5.000.000 Kunden erreicht, die seine Methoden erfolgreich umsetzen. Seine Kunden sehen das Werk als Leitfaden für Innovation und das Aufbrechen alter Strukturen. In der folgenden Präsentation zeigt Alexander Osterwalder wie das Business Model Canvas eingesetzt wird.

Die 9 Schlüsselfaktoren im Business Model Canvas

Um einen genaueren Überblick über BMC zu bekommen, kann hier der Business Model Canvas Sheet als PDF heruntergeladen werden. An dieser Stelle wollen wir uns gerne bei Alexander Osterwalder bedanken, der die Vorlage kostenlos unter BusinessModelGeneration.com zur freien Verfügung stellt.

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Wie bereits gesagt, besteht das BMC aus neun Feldern, denen Schlüsselfaktoren zugeordnet sind. Diese müssen mit einer potentiellen Geschäftsidee befüllt werden. Wir erklären das Wichtigste zu jedem Schlüsselfaktor:

Key Partners: In so gut wie jedem Geschäftsmodell wird versucht durch strategische Partner Synergien zu erzeugen, einen Know-How Austausch zu erreichen und durch eine Partnerschaft die Risiken zu verteilen. Frage: Wer sind meine wichtigsten Partner?

Key Activities: Um eine Dienstleistung zu erbringen oder ein Produkt zu erstellen, muss grundsätzlich immer etwas getan werden, es sind Tätigkeiten notwendig. Frage: Was sind die wichtigsten Schritte und Tätigkeiten, damit mein Geschäftsmodell funktioniert?

Value Propositions: Ein Produkt oder eine Dienstleistung erfüllt immer einen ganz bestimmten Zweck: ein spezielles Bedürfnis eines Kunden zu erfüllen. Dies ist das sogenannte Nutzenversprechen, dass es zu halten gilt. Dabei können die Faktoren von unterschiedlichster Natur sein: neuer, besser, günstiger etc. Frage: Welchen Nutzen haben Kunden davon, wenn sie mein Produkt kaufen oder meine Dienstleistung in Anspruch nehmen?

Customer Relationship: Der Kunde ist letztendlich die wichtigste Person für ein Unternehmen. Deswegen ist es wichtig zu definieren, welchen Umgang und Service man diesen Kunden bietet. In manchen Branchen ist es wichtig, persönlichen Kontakt zu pflegen, in anderen wiederum reicht eine automatisierte Interaktion. Hat man einmal einen Kunden erreicht, will man ihn möglichst halten! Die Kundenbeziehung ist demnach äußerst wichtig. Frage: Wie gewinne ich meine Kunden und wie binde ich diese an mich?

Customer-Segments: Jedes Unternehmen spricht immer eine ausgesuchte Zielgruppe mit ihrem Produkt oder ihrer Dienstleistung an. Die Zielgruppe kann sich in verschiedenen Marktsegmenten wie z.B. dem Massenmarkt oder auch einer Nische befinden. Frage: Welche ist meine Kundenzielgruppe?

Key-Resources: Um etwas zu erstellen oder anzubieten sind notwendigerweise Ressourcen nötig. Diese können von finanzieller, personeller oder rein physischer Natur sein. Frage: Welche sind die wichtigsten Ressourcen, die ich für meine Unternehmung benötige?

Channels: Kunden können nur das kaufen was für sie erreichbar ist und was sie kennen. Frage: Wie erfahren die Kunden von meinem Produkt und wie bekommen sie es?

Cost Structure: Wirft man einen Blick auf die Key Resources wird schnell klar: Dies ist nicht umsonst. Eine Erstellung eines Produkts ist auch immer mit Kosten verbunden. Frage: Welche sind die Kostenpunkte, die durch die Unternehmung anfallen?

Revenue Streams: Am Schluss kommt es bei den meisten Unternehmen darauf an, die erbrachte Leistung zu monetarisieren. Dies kann auf ganz unterschiedlichen Wegen geschehen, durch Einmalzahlungen, Abonnements, Beteiligungen. Frage: Wie und woher kommt in diesem Modell das Geld?

 

Das physische Canvas Board

Nun ist klar, worum es bei Business Model Canvas geht, und welche Vorteile BMC mit sich bringt. Ursprünglich war diese Methode eine rein physische Aufgabe zur schnellen Visualisierung von Geschäftsmodellen. Dazu gab und gibt es unzählige Work-Shops in denen die Methode beigebracht und vermittelt wird. Und darüber hinaus gibt es verschiedene Anbieter, welche Blanko Whiteboards bzw. Poster vermarkten. Das Canvas Board fördert die Kommunikation im Büro, denn das Team muss sich tatsächlich physisch damit auseinandersetzen und zusammenkommen. Perfekt also für jedes Unternehmen, um innovative Ideen auszutauschen. Mit dem Wissen aus den Workshops und dem neuen Canvas Board im Büro kann es doch dann eigentlich losgehen!

Canvas in einer digitalisierten Welt

Aber halt – was, wenn interdisziplinäre oder verteilte Teams von verschiedenen Standorten am Canvas mitarbeiten wollen? Abfotografieren wäre eine Lösung, aber nicht unbedingt der Sinn der Sache in unseren Augen. Das Canvas ist ein lebendes Dokument, welches weiterentwickelt wird. Das geht mit einem Foto schlecht. In der letzten Zeit wird der Ruf nach digitalen Canvas Boards immer lauter. Dies rührt eben genau daher, dass die Kollaboration zwischen verschiedenen Teams nicht immer am selben Standort stattfindet. Um einige Beispiele zu nennen: Die Kollaboration zwischen Accelerator und Startup, zwischen Inkubator und Startup, Agile Coaches und Unternehmen. Alle Parteien die in der Entwicklung eines Geschäftsmodells beteiligt sind und nicht unbedingt am gleichen Platz sitzen. Und in vielen Fällen ist eben genau das der Wunsch – dass jeder mit einer Innovation für das Geschäftsmodell aktiv daran mitarbeiten kann. Diese Forderung ist eine Begleiterscheinung mit der immer weiter voranschreitenden digitalen Transformation in den Unternehmen dieser Welt. Im Bezug auf Business Model Canvas äußert sich die Digitalisierung in sogenannten Digital Labs. Digital Labs sind reale oder virtuelle Räume, in denen innovative Ideen entwickelt und experimentell erprobt werden. So gesehen sind sie eine Brutstätte für Innovation, in denen schnell verschiedenste Konstruktionen an Ideen wachsen. Erfolge werden weiterverfolgt, Misserfolge nicht verurteilt, sondern als Erfahrung gewertet. Diese Digital Labs sind perfekt geeignet für die Zusammenarbeit zwischen den schon oben genannten Acceleratoren, Inkubatoren und Startups. Und in jedes Digital Lab gehört ein Business Model Canvas Board, denn dieses bedient genau die Anforderungen, die es im Digital Lab zu bedienen gilt. Und das in einem Prozess – mit einem Whiteboard ebenso schwierig zu organisieren, denn dieses ist irgendwann einmal voll und hinterlässt irgendwann einmal einen riesigen Berg an vollen Whiteboards oder den Pin’s welche auf das Canvas Board geklebt worden sind.

Eine digitale Lösung bietet da weitaus effizientere Möglichkeiten.

Die Vorteile des digitalen Canvas Boards

Wie aus dem vorherigen Abschnitt schon halb hervorgeht: Egal wo sich die beteiligten Teams befinden, jeder kann in Form des Digital Labs an dem Canvas Board standortunabhängig mitarbeiten.

Das Canvas Board ist, wie erwähnt, ein lebendes Dokument. In Echtzeit werden Mitarbeiter über den aktuellen Stand informiert ohne alte Stände zu verlieren. Denn diese können ganz einfach gespeichert und archiviert werden. Aktive Veränderung, ohne den gesamten Prozess aus den Augen zu verlieren. Durch Kommentare können Teammitglieder auf mögliche Schwachstellen hingewiesen werden oder Ergänzungen und Verbesserungen können zu einer Idee hinzugefügt werden. Es entsteht eine ganzheitliche Kollaboration, die das gesamte Team einer Lösung zusammenarbeiten lässt. Mit einem passenden Tool können bestimmte Schlüsselfaktoren priorisiert werden und aus den Informationen des BMC Maßnahmen abgeleitet werden. Dadurch entsteht eine klare Zuordnung von Aufgaben und eine strukturierte Vorgehensweise, wenn das Geschäftsmodell weiter verfolgt werden soll.

Eine digitale Lösung zeugt natürlich auch davon, dass das Unternehmen in gewisser Weise Up-to-Date ist und ganz im Stil der digitalen Transformation agiert.

Probier es doch einfach mal mit unserem Webbasierten Tool selber aus!

 

Sie haben Interesse an einer Business Model Canvas App an der Sie digital und kollaborativ arbeiten können?

 

 

 

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Alexander Osterwalder

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