Design Thinking – Innovation durch Kreativität!

Durch stetig steigenden Wettbewerbsdruck und kürzer werdende Produktlebenszyklen wird der Konkurrenzkampf am Markt für Unternehmen aller Branchen härter. Von immer mehr Seiten werden ähnliche Produkte angeboten und der Schrei nach Innovation ist groß. Bedürfnisse werden spezieller und der Kunde immer wählerischer, durch die riesige Anzahl an Angeboten. Insofern ist es schwieriger geworden, die Bedürfnisse der Kunden exakt zu treffen und sie mit Innovation für sich zu gewinnen. Eine populäre Methode ist Design Thinking.

Was ist Design Thinking?

Seinen Ursprung hat Design Thinking im Silicon Valley. Dort wurde es von David Kelley, dem Gründer der Design Agentur IDEO, und den Informatikern Terry Winograd sowie Larry Leifer in den 90ern entwickelt. Die Theorie hinter Design Thinking erfüllt genau die oben angesprochene Problemstellung. Durch eine systematische Herangehensweise sollen in einem kreativitätsfördernden Umfeld, Innovationen und Fragestellungen erarbeitet werden, die speziell auf Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind. Der Kundennutzen aus Anwendersicht steht dabei im Mittelpunkt. Es sollen Innovationen hervorgebracht werden, die sich explizit am Nutzer orientieren und seine Bedürfnisse erfüllen. Namhafte Firmen wie Lufthansa oder Bosch bedienen sich bereits dieser Methode!

Die Problemstellungen sind dabei nicht näher definiert, sondern kommen aus den verschiedensten Lebensbereichen. Deswegen ist eine multidisziplinäre Beteiligung an dem Design Thinking Prozess unabdingbar, um möglichst viele Sichtweisen auf eine Fragestellung zu erlangen. Dabei nehmen Design Thinker die Rolle des Anwenders ein, um durch die Brille der Nutzer zu schauen. Neben der wirtschaftlichen und technologischen Machbarkeit, sind es die menschlichen Bedürfnisse die es vor allem zu erfüllen gilt.

Die drei Säulen des Design Thinking

Das Design Thinking beruht maßgeblich auf drei Säulen, die in einem Team gemeinschaftlich das Mindset darstellen sollten. Zum einen multidisziplinäre Teams, sogenannte variable Räume und dem eigentlichen Design Thinking Prozess.

Multidisziplinäres Teams

Komplexe Projekte und Fragestellungen werden am besten gelöst, wenn viele verschiedene Sichtweisen eingenommen werden. Dementsprechend ist es beim Design Thinking unabdingbar, dass ein multidisziplinäres Team aufgestellt wird. Personen mit verschiedensten Hintergründen sollen so Lösungen entwickeln, die aus allen individuellen Perspektiven eine optimale Innovation darstellen. Dabei können neben den fachlichen, ebenso kulturelle oder nationale Unterschiede hilfreich sein.

Der Design Thinking Prozess

Das Design Thinking folgt einem interativen Prozess. Für gewöhnlich sind es sechs Schritte die sich in Schleifen wiederholen. Dies hat zur Folge, dass Fehler früh erkannt werden und somit Verbesserungen dementsprechend früh einfließen können.

  • Verstehen: Der erste Schritt ist das Verstehen – das Problem soll wie es der Name schon sagt „verstanden“ werden. Dabei soll definiert werden, was genau das Problem ist.
  • Beobachten: Im zweiten Schritt findet das Beobachten Hier werden sämtliche Informationen zu dem Problem gesammelt um den Projektrahmen perfekt abstecken zu können und frühe Erkenntnisse zu erlangen.

Die ersten beiden Schritte sind intuitiver Natur. Das Problem muss greifbar gemacht werden und wie schon gesagt verstanden sein. Möglichkeiten sind Umfragen zu schalten oder Interviews zu führen.

  • Point of View: In der dritten Phase wird der Point of View Die gesammelten Erkenntnisse werden zusammengetragen und ein Prototypen Kunde erstellt. Dieser Prototyp hat klar definierte Bedürfnisse, die es zu befriedigen gilt. Für den Kunden muss möglichst viel Empathie erzeugt werden, um sich perfekt in seine Lage versetzen zu können. Durch die vorangegangenen Gespräche mit möglichen Kunden soll das erreicht werden.
  • Ideensammlung: In der vierten und wichtigsten Phase, werden Ideen gesammelt. Vor allem mithilfe von Brainstorming, aber auch anderen Methoden, sollen Konzepte und Lösungsvorschläge für die Problemstellung entwickelt werden.
  • Prototyping: Die gesammelten Ideen sollen in der fünften Phase konkretisiert und verdichtet werden. Als Ergebnis soll es einen fertigen Prototypen für das Produkt geben. Dies kann bei einem realen Produkt ein 3D-Druck oder Rapid Prototyping sein, oder aber bei einer Dienstleistung ein fertig aufgestelltes Modell in Simulationen oder ähnlichem.
  • Testen: Den Prototypen aus dem vorherigen Schritt, gilt es in der abschließenden Phase zu testen.

Quelle : https://www.moysig.de/moysig/wp-content/uploads/2016/04/Design-Thinking-Phasen_11.jpg

Variabler Raum

Der wichtigste Bestandteil des Design Thinkings ist die offene Kreativität. Und diese gilt es auch in die Räumlichkeiten zu übertragen. Erreicht wird das durch flexible Raumkonzepte mit bewegbaren Möbeln und ausreichend Möglichkeiten zur Visualisierung der Innovationen von Whiteboards und Präsentationsflächen über verschiedenste Materialien wie z.B. Bausteine. Der Kreativität sollen keine Grenzen gesetzt sein! Kreativität hat oft den Anschein nicht geordnet zu sein, allerdings ist es sinnvoll auch im Design Thinking mit Projektmanagementmethoden wie Scrum oder Kanban das Projekt zu organisieren. Die Kombination aus Design Thinking und einem führenden Projektmanagement ist die effizienteste Methode um Innovationen hervorzubringen und damit letztendlich optimal Kundenbedürfnisse zu erfüllen.

 

 

Innovationen durch Design Thinking – und dann?

Design Thinking ist eine Methode um Innovation voranzutreiben und neuartige Produkte und Dienstleistungen zu erschaffen. Allerdings nur in der Theorie – oft scheitert es an der Implementierung der Innovationen in das vorhandene Produkt-Portfolio. Eine Möglichkeit um Modelle, Konzepte und Innovationen auf ihre Sinnhaftigkeit und Machbarkeit zu prüfen, ist das Business Model Canvas. Dadurch können Modelle auf einen Blick verständlich gemacht werden und sind Entscheidungsträgern plausibel verkäuflich.

Um sein Know-How im Design Thinking zu vertiefen ist es äußerst sinnvoll Seminare und Workshops zu besuchen. Dahingehend gibt es ein umfassendes Angebot. Das folgende Video gibt euch ebenfalls in Kürze die Kerninformationen über Design Thinking.

 

Literaturempfehlungen

30 Minuten Design Thinking

Design Thinking: Understand – Improve – Apply