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10 Tipps zur Steigerung der Produktivität im Homeoffice

Das Prinzip des Homeoffice erfreut sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Die großen Vorteile der Heimarbeit sind unteranderem flexible Arbeitszeiten, die Zeitersparnis des nicht vorhandenen Arbeitsweges, der im Berufsverkehr oft auch sehr anstrengend ist, keine Ablenkung durch Kollegen, kein festgelegter Dresscode und noch viele mehr.

Doch diese ganzen Vorteile können richtige Produktivitätskiller sein. Effektives Arbeiten ist im Homeoffice nur mit einer gewissen Selbstdisziplin möglich. Das größte Problem des Heimbüros ist das Gefühl „zu Hause zu sein“ und die Versuchung sich auch dementsprechend undiszipliniert zu verhalten.

Deswegen ist es wichtig, da es keine räumliche Trennung gibt, eine gedankliche Trennung zwischen dem Leben zu Hause und dem Arbeiten zu Hause zu ziehen. Zum einem, um seine Produktivität am Arbeitsplatz zu steigern und zum anderen, um auch seine Freizeit zu Hause genießen zu können.

Es folgen 10 Tipps, die die Produktivität im Homeoffice steigen und helfen eine gedankliche Abgrenzung von Arbeit und Leben zu schaffen.

 

1) Die Kleidung

Natürlich ist es verlockend und bestimmt auch sehr bequem sich in Jogginghose vor den PC zu setzen und zu arbeiten. Allerdings ist das nicht förderlich, um seinem Gehirn zu suggerieren: „Konzentrier Dich! Du bist hier gerade am Arbeiten!“. Im Gegenteil, es vermittelt viel mehr das Gefühl von Freizeit. Dieses wird unterstützt durch den Fakt, dass man zu Hause ist. Natürlich muss man im Homeoffice keinen Anzug tragen. Aber zumindest eine richtige Hose ist auf jeden Fall hilfreich.

 

2) Der Arbeitsweg

Der Vorteil des nicht vorhandenen Arbeitswegs ist Fluch und Segen zugleich. Denn nichts trennt Home und Office so sehr wie die räumliche Distanz. Deshalb ist es ratsam, in seine morgendliche Routine einen kleinen Spaziergang als „Fake – Arbeitsweg“ einzubauen.
Das hat mehrere Vorteile, zum einen unterstützt es eben die geistige Trennung von Arbeitsplatz und Zuhause, gleichzeitig ist es auch sehr gut für das Gehirn zum wach werden und zum anderen ermöglicht die frische Luft zusätzlich noch eine bessere Konzentration.

 

3) Pausen und Sport

Zu Hause braucht man genau wie im Büro Pausen. Ein großer Vorteil des Homeoffices ist es, dass man seine Pausen ganz anders nutzen kann.
Zum Beispiel kann man mindestens einmal am Tag ein kurzes Workout machen. Das verschafft dem Gehirn nicht nur eine Pause, sondern ist eine willkommene Ablenkung vom vielen Sitzen, hält fit und beugt Rückenschmerzen vor. Es gibt viele 10 Minuten Workouts auf Youtube, die kurz und intensiv sind.

Da diese oft nur 10 Minuten dauern, hat man noch 10-15 Minuten, um sich danach zu entspannen und sich zu erholen. Es ist natürlich jedem selbst überlassen wie sehr man sich anstrengen möchte. Jede Art von Bewegung hilft der Konzentration. Auch einfache Dehnübungen können schon einen großen Effekt haben.

 

4) Tools

Um nach wie vor uneingeschränkt mit den Kollegen und dem Chef kommunizieren zu können, gibt es viele hilfreiche Tools für das Arbeiten im Homeoffice. Als erstes sollte man in Erfahrung bringen welche Tools seine Firma benutzt. Dazu kontaktiert man am besten die IT. Häufig verwendete Tools zum Teilen von Bildschirmhintergründen, für Videokonferenzen und dem gemeinsamen Arbeiten an Dokumenten sind Web Ex, GoToMeeting  oder Adobe Connect und manchmal auch Skype oder Facetime. Um über den Tag mit seinen Kollegen im Büro in Kontakt zu bleiben, gibt es viele Apps für Gruppenchats zum Beispiel Campfire oder Hipchat.

Für das Projekt- und Aufgabenmanagement bieten sich agile Tools wie asana, Trello oder TIVITY Projects an.
Ganz wichtig ist dabei die morgendliche Planung des Tages. „Was möchte ich heute schaffen?“ und „Was muss ich tun um diese Ziele zu erreichen?“. Mit diesen zwei Fragen ist die Priorisierung der Aufgaben ein Klacks. Zur richtigen Priorisierung (dringend/wichtig) hilft auch folgender Artikel.

 

5) Ablenkung: Familie

Die größte Herausforderung des Homeoffice ist wohl, dass die Familie direkt neben an lebt, während man selbst arbeiten muss. Kollegen daraufhin zu weisen, dass man gerade nicht gestört werden will, ist deutlich einfacher als seine eigene Familie daraufhin zu weisen. Denn die Kollegen sind immerhin in einer ähnlichen Situation und müssen auch arbeiten.

Nicht so die Familie. Gerade die geliebten Kinder, denen man keinen Wunsch abschlagen möchte, können oft nicht verstehen warum man jetzt nicht mit ihnen spielen kann, obwohl man doch zu Hause ist. Aber auch für den/die Lebenspartner/in ist es oft unverständlich warum nicht zwischendurch eben der Besuch der Eltern am kommenden Wochenende besprochen werden kann.

Deswegen sollten klare Regeln und Zeiten aufgestellt werden, in denen die Tür zum Arbeitszimmer offen steht und in denen sie geschlossen ist. Wenn die Tür geschlossen ist darf keiner stören. Auch für die Haustiere sollte diese Regel gelten. Für die Kinder könnte man auch ein Spiel daraus machen und Öffnungszeiten an die Tür schreiben.

 

6) Ablenkungen verhindern

Bei der Heimarbeit ist es noch schwieriger sich von nichts ablenken zu lassen, weil es Niemanden gibt der einen kontrolliert. Es gibt einige Tricks und Tools, die einem die Selbstdisziplin erleichtern:

  • To Do Listen und Stundenpläne erstellen
  • Webseiten sollte man sich grundsätzlich in „Full Screen“ anzeigen lassen, um alles andere auszublenden
  • Man kann Tools wie Leechblock für Firefox und Stayfocused für Chrome benutzen
  • Handy, Mailaccount etc. auf stumm stellen
  • Eine To Do Liste anlegen für alle Aufgaben, die einem während der Arbeit in den Kopf kommen, aber nichts mit der Arbeit zu tun haben
  • Pomodoro Technik anwenden

 

7) Der Arbeitsplatz

Der richtige Arbeitsplatz ist entscheidend für die Produktivität. Wichtig ist eine Tür, die während des Arbeitens geschlossen werden kann und sollte. Tageslicht, frische Luft, die richtige Temperatur und ein großer Schreibtisch verbessern ebenfalls die Konzentration und damit auch die Produktivität.

 

8) Wechsel des Arbeitsplatzes

Abwechslung ist hilfreich für die Produktivität. So kann man sich zum Beispiel vornehmen, verschiedene Punkte der To Do Liste an verschiedenen Orten zu erledigen. Arbeiten in Cafés oder Bibliotheken oder sogar ab und zu mal in Hotels, bringt Abwechslung in den Alltag und macht das Arbeiten selbst interessanter.

 

9) Wenn Schluss, dann Schluss!

Ganz wichtig, um sich nicht zu überarbeiten: Festgelegte Arbeitszeiten. Natürlich ist es verlockend längere Pausen zu machen und dafür abends noch länger zu arbeiten. Aber es ist sehr wichtig ein Ende zu finden und das Arbeitszimmer dann auch zu verlassen und die Tür hinter sich zu schließen. Gedanklich und Räumlich. Sich einen Wecker zu stellen dabei kann sehr hilfreich sein.

 

10) Routine schaffen

Menschen sind Gewohnheitstiere. Am einfachsten und besten für Selbstdisziplin und Produktivität ist es, sich eine feste Morgenroutine zu zulegen: Immer zur gleichen Uhrzeit aufstehen, frühstücken, anziehen, eventuell einen Spaziergang machen oder die Kinder in den Kindergarten/ zur Schule bringen etc. Diese Morgenroutine muss natürlich individuell angepasst werden.

Alles in Allem ist es wichtig, um produktiv zu Hause zu Arbeiten und der Gefahr des Burnouts vorzubeugen, eine gedankliche Trennung zwischen Arbeit und Leben zu Hause zu ziehen. Das erreicht man in dem man sich eine Morgenroutine zu legt und sich selbst feste Arbeitszeiten gibt, an die man sich auch hält.

Trotzdem sollte man die Vorteile, die das Homeoffice bietet natürlich auch nutzen. Zum Beispiel kann man die Pausen ganz anders nutzen, als es im Büro möglich wäre. Alternativ könnte man sich auch einen Tag in der Woche gönnen, in dem man ausnahmsweise in Schlafanzug oder Jogginghose arbeitet.